Erneuerbare Energie auf Kosten der Landschaft?

"Der geplante Windpark auf dem Schwyberg ist keine Touristenattraktion, im Gegenteil!Weshalb wohl suchen die Menschen aus nah und fern dieses kleine Paradies auf? Es sind die erholsame Ruhe und die wunderschöne Alpenwelt am Schwarzsee - nichts anderes. Die Region wirbt mit ihrer Natur und der Brecca als Urlandschaft. Viel Zeit und Geld wurden in die Förderung des sanften Tourismus und in die Erhaltung der Landschaft gesteckt. Der Tourismus ist praktisch die einzige nachhaltige und ausbaufähige Einnahmequelle für die Bevölkerung am Schwarzsee.

Viele Arbeitgeber sowie deren Arbeitnehmer sind weitgehend von diesem Wirtschaftszweig abhängig. Die Gemeinde Plaffeien hat sich dem Projekt Naturpark Gantrisch angeschlossen. Somit wird das Schwarzseetal ein Teil dieses Naturparks und spricht sich für die Unterstützung der nachhaltigen Nutzung von Ressourcen, unter Berücksichtigung von Natur, Wirtschaft und Wohnen, aus. Was so viel heisst wie vorhandene Ressourcen zu nutzen, ohne Ausbeutung oder Verschandelung der Natur. Südwestlich grenzt der geplante Parc naturel régional Gruyère an den Schwarzsee. Der Windpark würde inmitten zweier Naturparks gebaut, das widerspricht jeglicher Vernunft. Wir müssen uns entscheiden, welchen Weg wir einschlagen. Ob wir auf Naturpark setzen und mithelfen, die Region Gantrisch-Schwarzsee-Charmey als Erholungsgebiet zu erhalten, oder ob wir mit dem Bau der neun Windräder inmitten zweier Parks eine Industriezone erstellen und so unseren Nachkommen in 25 Jahren eine Altlast von 7000 Tonnen Schrott hinterlassen.

Der Windpark ist ein Affront gegenüber allen, die sich für den Erhalt der Natur einsetzen, und gegenüber den nachhaltigen Projekten unserer Nachbarn im Gantrisch und Charmey. Die Produktion der Windparks in der Schweiz wird sowieso nie ausreichen, um auf AKW zu verzichten. Mit Photovoltaik ist mehr Unabhängigkeit zu erreichen. Die Solarzellen können zudem auf bestehenden und neuen Gebäuden montiert werden, ohne Verschandelung der Landschaft."

Roland Pürro,

Boesingen, 14 avril 2010

Source et original : courrier des lecteurs, Freiburger Nachichten