Bei Windstille aufs Kochen verzichten?

"In den zwei FN-Artikeln wurde vergangene Woche die Stromsituation in der Schweiz und Europa umfassend dargestellt. Zwei zentrale Punkte lassen sich festhalten: Erstens gibt es mittelfristig keine Stromlücke, zweitens hat nicht die Landesversorgung, sondern der europaweite Markt Priorität für die Stromproduzenten. Des Weitern scheint der Bau von mindestens einem neuen AKW wahrscheinlich. Es gibt keine nennenswerte Opposition, nicht einmal der sozialdemokratische Bundesrat Leuenberger wehrt sich offenbar dagegen.

So stellt sich meines Erachtens im regionalen Bezug die Frage nach Sinn und Zweck des Windparks Schwyberg. Wozu dieser Windpark, wenn er praktisch nichts bringt (nicht einmal ein Promille des Gesamtstroms), offenbar völlig unnötig ist und vor allem dazu dient, Strom für die Pumpspeicherkraftwerke zu liefern? Umso mehr, als ein Windpark mit seiner unzuverlässigen und unregelmässigen Stromproduktion sowieso durch eine jederzeit Strom liefernde Anlage abgesichert sein muss. Oder verzichtet jemand bei Windstille aufs Kochen?

Meiner Meinung nach ist es also purer Unsinn, unser einmaliges Voralpenpanorama für einen überflüssigen und unnötigen Windpark zu opfern. Den Schwyberg und die wunderschöne Landschaft haben wir nur einmal, Strom können wir locker auf andere Art produzieren oder einsparen."

Bernhard Aebischer,

Schmitten, 21 janvier 2010

Source et original : courrier des lecteurs, Freiburger Nachichten